Dieser Schauspieler hat die Geschichte des Weltkinos wirklich deutlich geprägt. Sein Gesicht ist Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt bekannt, seine Mimik ist legendär und seine komödiantischen Rollen gelten als Musterbeispiel für schauspielerisches Können. Allerdings erkennt nicht jeder auf dem ersten Blick, wer er ist, wenn er sein Jugendfoto betrachtet.
Die Rede ist von Louis de Funès – einem der herausragendsten Komödienschauspieler des Frankreichs des 20. Jahrhunderts und zugleich einem Drehbuchautoren und Regisseur, dessen Name zum Synonym für unvergleichliche Komödie geworden ist. Er wurde am 31. Juli 1914 in Courbevoie bei Paris als Sohn spanischer Auswanderer geboren.
Der vollständige Name des Künstlers ist Louis Germain David de Funès de Galarza. Sein Vater, der Anwalt Carlos Luis de Funès de Galarza, und seine Mutter Leonor Soto Reguera waren nach einer gescheiterten Ehe aus Spanien geflohen und versuchten, in Frankreich ein neues Leben aufzubauen.
Louis‘ Kindheit war nicht einfach. Er wuchs in einer schwierigen Nachkriegsatmosphäre auf und zeigte von Anfang an einen unabhängigen und energischen Charakter. Seine Leistungen in der Schule waren nicht so sehr auf mangelndes Talent zurückzuführen, sondern auf seine ständigen Streiche. Lehrer beschwerten sich über seine Ungeduld und seinen Hang zum Spott. Dennoch waren es sein Sinn für Humor und sein künstlerisches Talent, die ihn bei seinen Klassenkameraden beliebt machten.
Louis interessierte sich schon früh für Kunst. Er zeichnete gern, hörte Musik und ahmte die Gesten und Gesichtsausdrücke von Erwachsenen nach. Er beherrschte drei Sprachen – Französisch, Spanisch und Englisch – und hatte von Kindheit an ein ausgezeichnetes Gehör für Musik. In seiner Jugend träumte er davon, Künstler zu werden, doch das Schicksal führte ihn in eine völlig andere Lage.
Nach dem Schulabschluss probierte Louis viele Berufe aus: Er war Kurier, Ausstellungsdekorateur, Illustratorenassistent und Buchhalter. Aufgrund seines ungewöhnlichen Charakters wechselte er jedoch häufig den Arbeitsplatz. Seine wahre Leidenschaft entdeckte er, als er anfing, Klavier zu spielen – zuerst zu Hause, dann in Cafés und kleinen Musiklokalen.
Er wurde Jazzpianist und trat zwischen seinen Vorstellungen in Pariser Kabaretts, Restaurants und sogar Kinos auf. Seine erste wirkliche kreative Tätigkeit war die Musik, die ihm später den Weg zum Kino ebnete. In diesen Jahren begann er, sich für die Schauspielerei zu interessieren, besuchte Schauspielunterricht und stand zum ersten Mal auf der Bühne.
Die Filmkarriere von Louis de Funès begann recht spät – mit 30 Jahren bekam er seine erste Episodenrolle in einem Film. Wahrer Ruhm erlangte er erst mit 50: Die Zuschauer liebten ihn für seine Rollen in Filmen wie „The Big Walk“, „Der Gendarm von Saint-Tropez“, „Der Geizhals“, „Flügel oder Bein“, „Fantomas“ und Dutzenden anderen.
Er wirkte in über 150 Filmen mit, jeder einzelne wurde zu einem Ereignis. Seine charakteristische Gestik, seine stürmischen Emotionen und sein komödiantisches Temperament machten ihn unvergleichlich. Gleichzeitig war er im Leben ein ruhiger, bescheidener und sehr familienorientierter Mensch.
Louis de Funès starb am 27. Januar 1983 im Château de Clermont in der Nähe von Nantes und hinterließ nicht nur ein reiches filmisches Erbe, sondern auch Millionen dankbarer Zuschauer auf der ganzen Welt. Sein Talent lebt bis heute weiter – im Lächeln derer, die seine Filme erneut sehen.